Lockerschneelawine-Alvier

Die 4 klassischen Gefahrenmuster von Lawinen

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Markus ist seit bald 40 Jahren als Berufsbergführer in den Bergen unterwegs und hat sich auf unzähligen Touren und Freerideabfahrten mit Gästen ein sehr grosses Fachwissen angeeignet. Zusätzlich war er Lawinenspezialist beim Armeelawinendienst und ist Lawinenhundeführer. Doch trotz all dem Wissen muss jede Schneesituation genau analysiert und beurteilt werden. Die Sicherheit steht bei ihm an erster Stelle, bei der Beurteilung wie auch bei seiner Safetyausrüstung.

Markus Wey, Technischer Leiter Mammut Alpine School, Bergführer

 

Neuschnee

Bei intensiven Schneefällen steigt die Lawinengefahr rasch an. Sobald sich der Schnee setzt, in der Regel innerhalb von ein bis drei Tagen, wird die Schneedecke stabil und die Gefahr von Neuschneelawinen nimmt ab. Im Gelände kann das Muster v.a. durch frische Schneebrettlawinen erkannt werden. Für uns Tourengänger ist abwarten oder ggf. das Ausweichen auf ein Tourenziel ausserhalb der kritischen Hangneigung von über 30 Grad der sicherste Rat.

Lockerschneelawine

Triebschnee

Triebschnee

«Der Wind ist der Baumeister der Lawinen». Die Aussage des Geologen und Lawinenforschers Wilhem Paucke ist auch nach 100 Jahren noch genauso aktuell. Schon bei geringen Windgeschwindigkeiten wird Schnee verfrachtet. Je stärker der Wind bläst, desto mehr Schnee wird im Windschatten, bspw. in Rinnen und Mulden,
abgelagert. Frischer Triebschnee ist sehr gefährlich. Setzt sich der verfrachtete Schnee, stabilisiert sich die Schneedecke und die Lawinengefahr nimmt ab. Im Gelände kann die Windbeeinflussung erkannt werden, bspw. in Form von Wechten, Wellen, Dünen oder abgeblasenen Stellen. Frische Schneebrettlawinen sind ebenfalls Anzeichen. Frische Triebschneebereiche müssen gemieden und umgangen werden.

Altschnee

Das Gefahrenmuster Altschnee liegt in der Schneedecke verborgen und ist oberflächlich nicht erkennbar. Eine Schwachschicht sorgt als Gleithorizont dafür, dass übergelagerte Schneepakete abrutschen können. Solche instabilen Zonen sind bspw. Schichten mit körnig umgewandeltem Schnee, eingeschneiter Reif oder Eislamellen. Sie können über Tage bis Wochen eine Gefahr darstellen. Besonders betroffen sind schneearme Regionen sowie Nord exponierte Hanglagen. Das Lawinenbulletin weist auf die Gefahr hin. Im Gelände ist eine defensive Routenwahl erforderlich.

Altschnee

Nassschnee

Gleitschneelawine

Dieses Muster wird oft mit den Bedingungen im Frühjahr in Verbindung gebracht. Die Schneedecke durchfeuchtet sich gerade in dieser Saison durch die wärmeren Temperaturen mit dem Tagesgang. Allerdings kann die Situation auch im Winter eintreten bei Wärmeeinbrüchen, bspw. verbunden mit Schmelzwasser oder Regen bis in höhere Lagen. Die Schneedecke rutscht auf einem Gleitfilm von Wasser ab und durch den hohen Wasseranteil und der damit verbundenen Masse entwickelt sie eine hohe Energie. Anzeichen für die Gefahr ist eine grosse Einsinktiefe. Es ist grosse Vorsicht geboten und daher gilt, bei warmen Temperaturen früh zu starten und früh zurück zu sein.

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